Exkursion zum Yangshan Tiefseehafen

Heute stand die Besichtgung des Yangshan Tiefseehafens im Süden Shanghais auf dem Programm. Da der Bus erst um 7.30 Uhr an der Tongji Universität abfuhr, konnten wir bis 5 Uhr ausschlafen. 🙂 Da die Reise vom Chinesisch-Deutschen Hochschulkolleg der Tongji Universität organisiert war, verließ der Bus auch tatsächlich um 7.45 Uhr bereits das Unigelände.
Während der zweistündigen Busfahrt in den Süden Shanghais, musste unser Busfahrer auch einmal anhalten, weil er den Weg nicht wusste. Dabei ging es ohnehin nur geradeaus!
Am Ufer des Pazifiks angekommen, verfranste sich der gute Mann erneut das ein oder andere Mal bei dem Versuch auf die über 32km lange Brücke aufzufahren.

Auf dieser Brücke kam es bei gewohnten Shanghaier Sichtweiten durchaus vor, dass man weder Festland noch die Insel sah, auf der sich der Hafen befindet. Man hatte wirklich das Gefühl über das Wasser zu fahren.
Direkt am Hafen, der sich über mehrere Inseln erstreckt, befindet sich selbstverständlich auch ein Aussichtsberg, bei dem mal wieder abkassiert wird (3 Euro). Der Tiefseehafen befindet sich noch teilweise in Bau. Es sind bisher 5 der 11 Schiffsanlegeplätze für große Containerschiffe in Betrieb. Dennoch herrschte eine sehr entspannte Stimmung auf dem Hafen, auf dem angeblich einmal mehrere 10.000 Menschen arbeiten sollen und der bis zum Jahre 2010 zum größten Hafen der Welt avancieren soll (gemessen am Güterumschlag). Bisher werden hier jedoch relativ wenig Guter verfrachtet. Die Infrastruktur ist jedoch bereits völlig ausgebaut, sodass der Ansturm auf den Hafen nun kommen kann.

Wie gewohnt in China, werden erst Kapazitäten geschaffen und dann kommt das Geschäft langsam ins Rollen! In Deutschland würde man ein solches Projekt nur bei absoluter Notwendigkeit und erst nach jahrelangen politischen Diskussionen, mehreren Volksentscheiden und einigen Klageverfahren durchführen. Dies hätte dann zudem den Effekt, dass man mit dem Projekt nicht mehr up-to-date wäre bis es realisiert ist. Wir sind mal gespannt, was aus dem nun scheinbar abgesegneten Transrapid-Projekt in München werden wird.
Am Festland befindet sich eine weitere Hafenanlage, an der “kleinere” Schiffe andocken können. Das gesamte Areal des geplanten Logistikzentrums umfasst eine Fläche von 210 qkm und wird neben den Logistikzentren der großen Logistikfirmen auch Wohnanlagen, einen Golfplatz, etc. bieten. Bis 2015 sollen 1 Mio. Menschen in dieser Region leben und arbeiten. Das Areal verfügt auch über eine Freihandelszone, die Lingang Industrial Park Free Trade Zone. Zur Einführung wurde uns anfangs im Büro der “Stadtverwaltung” ein animiertes Video über die geplante Logistikstadt vorgespielt. Außerdem gab es mal wieder ein beeindruckendes Modell des gesamten Logistikzentrums zu sehen.

Im Video wurde u.a. die stabile politische Umgebung bzw. Situation Chinas gelobt und als Grundlage dieser wirtschaftlichen Entwicklung herausgestellt.

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